08.10.2017 -  3-LÄNDER-MARATHON mit Österreichischen Staatsmeisterschaften!

 

Intensiv laufen braucht Mut, denn es passt meist nicht in den Alltag. Intensiv leben braucht Mut. Diejenigen, die ein außergewöhnliches Leben führen, zeichnet nicht etwa die Abwesenheit von Angst aus, sondern die Kraft, das zu machen, wofür sie sich begeistern (Dagmar Rabenstein)

. diese treffenderen als treffenden Worte hat ein ganz lieber Mensch über mich zu meinem großartigen Erfolg Anfang Oktober geschrieben. Mutig bin ich nach meinen beiden Verletzungssaisonen (Krücken waren mein Begleiter) wieder „meinen Weg“ gegangen, obwohl Ärzte unterschiedlicher Sparten, Sportwissenschafter und Therapeuten mir eindringlich davon abgeraten haben, den Laufsport in meiner Intensivität weiter auszuüben. Das einzige Versprechen mir gegenüber war, mit einem Marathontraining bis Mitte des Jahres zuzuwarten und mit dem Gedanken nicht zuviel zu wollen, sondern „step by step“ diesen Weg zu gehen. So ging es im Training auch nicht darum, meine Marathonbestzeit (3:09 h) anzupeilen. Kraft und Motiviation waren mein Begleiter und doch stand ich gedanklich häufig am Großglockner an der Pallavicini-Rinne (600 m steil abfallend mit 50 Grad Neigungswinkel). Denn genauso war das Training, ein sehr schmaler Grat, ein falscher Schritt und es geht sehr sehr lange abwärts. Doch die Glockner-Besteigung hat mir auf dem Weg zu meinem Ziel auch ganz viel Kraft gegeben.

 

Der Erfolg trifft einen nicht unvorbereitet.“

So ist er nun da, der Marathon-Tag am Sonntag, mit einer tollen Kärntner Truppe geht es im strömenden Regen gut gelaunt zum Start in Lindau. Im Rahmen des Sparkasse-3-Länder-Marathons in Bregenz/Vorarlberg werden gleichzeitig sowohl die Österreichischen Staatsmeisterschaften ausgetragen als auch zahlreiche Landesmeisterschaften wie Vorarlberg, Tirol, Wien, Salzburg, Steiermark und Kärnten. Der 3-Länder-Marathon hat sich bereits einen guten Namen in der europaweiten Laufszene gemacht, Läufer aus 51 Nationen stehen am Start. Abwechslung und Einöde bietet die Strecke und kein anderes Rennen führt die Läufer auf 42,195 Kilometern durch drei eigenständige Staaten, von Lindau bis über die Schweizer Grenze und wieder zurück nach Bregenz. Nur an diesem Sonntag ist das Wetter nicht unser Freund. Es ist regennass und teilweise windig. Für mich sicherlich nicht optimal ein gutes Rennen zu bestreiten, wenn man gewohnt ist, im Training an einem heißen Sommertag, bei 33 Grad die 33 Kilometer runterzuklopfen und kein Bäumchen dir auch nur einen Hauch von Schatten spendet. Aber das Wetter ist kein Wunschkonzert.

Die ersten 15 Kilometer sind so voller Emotionen und Freude, ich strahle die Zuschauer, die mich an der Strecke anfeuern an, ich spüre unendlich viel Energie. Doch die Nässe in den Laufschuhen, die nun mittlerweile auch über die Beine emporsteigt, macht es für die Muskulatur nicht wirklich leicht. Und dann erwartet uns Läufer auch die große Einsamkeit spätestens im Rheindelta, welche mentale Stärke erfordert. Große Sprechblasen in Form von Daumen nach oben zieren diesen weiten Weg. Hier sauge ich jeden einzelnen Motivationsspruch auf - ja „stay hard“ - ... Das muss ich jetzt bleiben, nach meiner Ansage am Vorabend „ich laufe um Gold“, nach der mich unsere Runde ganz schön verduzt angesehen hat. Ich kann noch Läufer überholen, ich versuche noch andere zu motivieren und sie mitzureißen. Ganz besonders ist dann wieder der Rückweg über die Grenze von der Schweiz nach Österreich, mit großer Verabschiedung mit „Schwiezer Grußworten“, geziert von vielen Schweizer Fahnen und mit lautstarkem Wirbel aus großen Kuhglocken. Der Weg wird nicht leichter, die Muskeln werden nicht spritziger, aber bei Kilometer 39 sehe ich dann ein Shirt in der Ferne und dort läuft ein Freund aus der Kärntner Truppe. Da muss ich jetzt hin, da muss ich jetzt dranbleiben und auf dem letzten Kilometer ab km 41 geht es dann gemeinsam ins Ziel. Wir versuchen noch zu fighten.... wir genießen den Zieleinlauf ins Stadion in Bregenz.... und wir haben es geschafft.... 3:19:09 Stunden.... 3-Länder-Marathon.....

 

Sie kämpft nicht, sie läuft. Sie strengt sich an, aber ihr Ziel ist die Leichtigkeit. Sie läuft für den Sieg, aber nicht gegen andere.“

 

Überglücklich im Ziel angekommen... Ich kenne meine Finisher-Zeit, jedoch noch keine Ergebnisse.... Bis mir eine liebe Freundin schreibt: SIIIEEEEEG!!!! Ich mache einen Luftsprung... ganz hoch und ganz weit....doch eher mehr gedanklich, denn mir ist eiskalt und ich kann mich kaum mehr bewegen.... Ich kann mich gegen neun Mitstreiterinnen in meiner age group durchsetzen... und das bedeutet für mich GOLD …. Österreichische Meisterin und gesamt den ausgezeichneten 6. Rang.... im wahrsten Sinne des Wortes mein „GOLDENER OKTOBER“, auch wenn das Wetter an diesem Sonntag nicht ganz mitgespielt hat.

Mit diesem Abschneiden bei den Österreichischen Meisterschaften für den LC Vitus St.Veit/Glan bekommen der dabei errungene Titel der Kärntner Landesmeisterin und Kärntner Meisterin auch einen ganz besonderen Wert.

Auch wenn die Laufsaison noch nicht ganz zu Ende ist, blicke ich bereits auf eine sehr erfolgreiche Saison zurück – Gold Kärntner Meisterschaften Crosslauf, Bronze bei den Österreichischen Staatsmeisterschaften Halbmarathon in Graz, Gold Kärntner Meisterschaften Halbmarathon, Gold Kärntner Meisterschaften Berglauf, und so gut wie kein Wettkampf, an dem ich nicht am Stockerl stand.

 

30.08.  bis 06.09.2014 -  TRANSALPINE RUN wir kommen!

Der Gortex Transalpine Run gilt als eines der härtesten Etappenrennen der Welt. Für das 10- jährige Jubiläum haben sich die Organisatoren noch ein wenig mehr ins Zeug geworfen. Noch mal rund 35km mehr, macht gesamt 292km in 8 Tagen mit rund 14.000 Höhenmeter. Noch einmal zur Erinnerung: das Team Abenteuer Alpen läuft um zu zeigen, dass man gegen jede Krankheit ankämpfen kann, läuft aus Überzeugung. Nun wird einem bei diesem Fakten schon mal flau im Magen. Werden wir es schaffen? Werden wir unser Ziel unter die Top5 in unsere Kategorie zu kommen erreichen? Halt dies war ja nicht das Primärziel, doch man hat ja natürlich insgeheime Erwartungen. Daher wurde auch fleißig trainiert. Als Vorbereitung wurden Wettbewerbe wie Salomon4 Trails, Mozart 100 oder Swiss Alpine bestritten und so kamen gut 7500km an Vorbereitungskilometer zusammen.

14 Tage vor dem Start jedoch ein Riesenschreck: Elisabeth stürzt beim Downhilltraining und verletzt sich am rechten Knie. Dem nicht genug, chrashed sie 5 Tage vor dem Start zum Transalpine Run noch einmal unglücklich mit dem Rad, wieder auf das lädierte Knie. Verunsicherung macht sich breit, Doch wir lassen uns nicht unterkriegen. Massage, Lymphdrainage, Taping. Alles Register werden gezogen, Und so stehen wir am 30.8. am Start. Hochmotiviert, aber durchnässt, da es bereits in der Nacht wie aus Kübeln zu schütten begonnen hat. Doch einmal „on the run“ stört dies nicht sonderlich. Ohne große Problematik und ohne großen Eindrücke finishen wir in St. Johann. Platz 17. Die erste Ultradistanz ist geschafft. Auch am zweiten Tag schon am Start Regen. Es geht das erste Mal über die Baumgrenze, das erste Mal über zwei lange Anstiege und durch ein Hochmoor, wo uns im wahrsten Sinne des Wortes das Wasser bis zum Hals steht. Da wir beide nicht sonderlich „gepolstert“ sind, werden nicht nur die Stürze beim Downhill – an diesem Tag stürzt fast jeder einmal – unangenehm, sondern wir frieren uns auch einen Eisbären. Dreckverschmiert landen wir als 18. in Neukirchen am Großvenediger, Nicht unzufrieden, doch Elisabeth klagt ein wenig Unwohlsein. Wird wohl die Nässe sein! Am 3ten Tag werden wir durch eine SMS geweckt. Die Etappe wird – erraten – auf Grund von Regen und Schneefall später gestartet. Es werden auch verschiedenste Varianten angedacht. Das Warten beginnt. Die Nerven sind angespannt, es ist kalt und nass, und brrr. Endlich , nach 2 Stunden Warten entschließt sich die Rennleitung einen Alternativroute zu Laufen, da eine Überquerung nach Italien nicht möglich ist. Diese Speedtrailvariante führt rund um Neukirchen und gespickt mit zig Auf& Abstiegen und tolle Hot Spots, wie zahlreiche Wasserfälle oder Hängebrücken. Wir beschließen Gas zu geben und schaffen den Sprung unter die Top10. Doch dann heißt es durchnässt in den Bus steigen und nach 3 Stunden haben wir endlich das eigentliche Etappenziel in Italien erreicht. Gott sei Dank hat unsere Vermieterin eine tolle „Trocknungsanlage“, sodass unsere Sachen wieder einsatzfähig werden. Hundemüde geht es am 4 Tag in Prettau los. Wieder einmal regnet es. Elisabteh geht es schon beim ersten Anstieg sehr schlecht. Team um Team ziehen an uns vorbei. Vorerst mach ich mir keine Gedanke darüber, da ja noch ein sehr sehr langer schneebedeckter Anstieg, sowie eine sehr lange Trailpassage quer über Wurzeln und Geröll warten. Wir schließen dann auch tatsächlich wieder auf und schaffen auch den ersten mörderischen Downhill recht zügig. Doch im Aufstieg zum zweiten Berg des Tages werden wir immer langsamer. Elisabeth muss immer wieder langsamer werden, da ihr Knie schmerzt. Kein gutes Zeichen für die letzte 8km lange Trailpassage über Wurzeln, Felsen und den tiefen Boden, Wir verlieren rund eine ¾ Stunden und ich bin leider etwas zu forsch, da ich mir mehr für diesen Tag erwartet habe und kritisiere unnötig meine Laufpartnerin. Da wir jedoch am nächsten Tag ausschlafen können, haben wir genug Zeit den Tag gut zu verarbeiten und starten so voller Elan in den Bergsprint. Nur knapp 6,5 km, aber rund 1100hm, Dies sollte uns entgegenkommen. Und so ist es. Das erste Mal schönstes Wetter und das beflügelt, Wir rocken die Steilpassagen und freuen uns nach dem mental hartem Vortag über einen 11. Platz. Elisabeth´s Knie scheint zu halten und auch die Müdigkeit scheint wieder weniger zu werden. Gut so, denn am 6 Tag soll es nach einem gut 20km langem „Warm up“ zum längsten durchgehenden Aufstieg des diesjährigem Transalpine Run auf den berühmten Kronplatz kommen. Dafür haben wir trainiert, dafür sind wir gewappnet. Laufen die ersten Kilometer noch recht gut, wird aber ab Kilometer 15 sichtbar, dass Elisabteh kämpfen muss. Ihr Puls ist merklich erhöht und sie kann kaum die Beine heben, Ich schiebe sie quasi die 3 Kilometer auf den Kronplatz und muss dann um mich zu beruhigen ein paar hundert Meter vorlaufen, um meine Enttäuschung zu verarbeiten. Knapp 3 Kilometer vor dem Etappenziel wird klar: jetzt geht es nur noch darum die 8 Tage zu überstehen. Elisabeth kann kaum mehr Tempo aufbauen und auch das Knie kann fast nicht mehr belastet werden. Im Ziel holen wir uns Rat vom Rennarzt. Dieser diagnostiziert eine starke Schleimbeutelentzündung im Knie. Die Stimmung ist am Boden. Das erste Mal denken wir an das Unvorstellbare: das Rennen vorzeitig beenden zu müssen. Als dann auch noch beim Etappenbriefing die Info kommt, dass bei dieser Königsetappe durch ein Naturschutzgebiet im Falle einer Aufgabe im schweren Gelände keine Rettung möglich ist,, bzw. Verletzten geraten wird diese Etappe aus zu lassen, ist die Stimmung am Nullpunkt. Doch dank der tollen Musikperformance der Titelmusik des Transalpine Run (ja auch die gibt es) motivieren wir uns wieder und hoffen das Beste. Am Start zu Etappe 7 erwartet uns wieder einmal Regen, zudem geht es Elisabeth nicht all zu gut, Scheinbar hat sich die Entzündung nun auch den restlichen Körper „geschnappt“. Wir beschließen es locker an zu gehen, denn es warten 2 heftige Auf und Abstiege, davon einer über ein 1 1/2km langes, unbefestigtes Geröllfeld. Leider werden unsere Befürchtungen wahr. Meine Teampartnerin signalisiert mir schon nach wenigen Kilometern, dass es ihr gar nicht gut gehe, wir werden immer langsamer, immer mehr Teams auch aus dem Startblock 3 ziehen an uns vorbei. Kurz vor der ersten Labe die erschütternde Gewissheit: wir werden das Ziel nicht gemeinsam erreichen, Elisabeth muss aussteigen. Ich bin geschockt, da ich mich mit dieser Situation nicht wirklich auseinander gesetzt habe. Tränen fließen. Doch für das Team, für das Projekt muss es heißen: wieder aufstehen! Also reiße ich mich am Riemen und blase zum Halali. Die Portion Wut hilft mir dabei. Es geht über die steilste Bergstraße der Dolomiten ab in das Naturschutzgebiet rund um den SEE. Es ist glitschig, wieder einmal tiefer Boden und die Aufstiege scheinen nicht enden zu wollen. Bis zu Kilometer 20 der Etappe denke ich mir: das hätte sie sicher geschafft, doch dann steht die technisch schwierigste Passage vor mir: kleiner Klettersteig, 40% Gefälle, anschließend loses Geröll. Es war die richtige Entscheidung hier aus zu steigen. Als dann auch noch ein Teammitglied eines der Top 5 Teams mit Beinbruch im Geröll liegt, wird die Entscheidung noch einmal bestätigt. Ich kämpfe, „schlucke“ Team für Team und gebe wirklich Alles. Mit eine der schnellsten Zeiten des Tages lauf ich im vorletzte Etappenort Neukirchen ein, Elisabeth ist gerade angekommen und kommt aus de Staunen nicht heraus,, dass ich schon hier bin. Wirkliche Freude über die Performance kommt natürlich nicht auf, da wir ja nicht mehr als Team finshen können. Wir erfahren abends bei der Pastaparty, dass bei dieser Etappe 36 Team ausgeschieden sind. Die Entscheidung die Etappe nicht fertig zu laufen, gehört zu den mutigsten, intelligentesten Entscheidungen des ganzen Projekts. Ich ziehe meinen Hut vor Elisabeth! Trotz nicht gerade motivierter Stimmung in der früh vor der letzten Etappe entlang der 3 Zinnen, schaffe ich es am Start noch einmal mich voll zu konzentrieren. Ich möchte für das Team, für unsere Idee noch einmal richtig den Hammer fallen lassen. Da ich aus der letzten Startbox von ganz, ganz hinten starten muss, stellt dies per se schon eine Herausforderung dar, ganz zu schweigen von den bis dahin gelaufenen 260km und dem Totalangriff vom Vortag. Doch egal, A....backen zusammen und los. Mir kommen die ersten 15km entgegen. Relativ flach, hauptsächlich Asphalt und Schotter. Ich kann tatsächlich in der ersten Rennhälfte auf die Top- Teams aufschließen, d.h. rund 220 Teams hinter mir lassen. Elisabeth wartet bereits bei der ersten Labe und ist überrascht, dass ich schon da bin. Sie mahnt mich es nicht u schnell an zu gehen, doch ich bin so fokusiert, dass ich dies kaum wahrnehme. Nun geht es ab in die Singletrailpassagen. Schier endlos schlängelt sich der Schottertrail in die Höhe. Immer vor mir: die drei Zinnen, ja selbst nach 8 Tagen kann man sich diesem Anblick nicht entziehen. Ich schließe weiter auf und kann die nächsten 500 Höhenmeter mit den Leadern der Mixed Klasse und der Master Men Klasse „verbringen“. Auf ca. 2400 Meter Seehöhe ist es dann geschafft! Der letzte Aufstieg liegt am 3- Zinnen- Haus hinter mir. Doch wo ist die Labestation? Nun machen sich die Anstrengungen der letzten Tage bemerkbar. Ich war so auf das 3 Zinnen Haus und der vermeintlichen Labestation fokusiert, nun ist diese nicht da. Habe das Roadbook schlecht gelesen, Und auf einmal ist es, als wenn der Sprit aus wäre. Es geht nichts mehr weiter, ich werde immer langsamer. Ich könnte während dem Laufen die Augen schließen und einschlafen. So müde war ich noch nie in meinem Leben. Ich bin sehr emotional, den Tränen nahe. Ich lauf hier ganz alleine, habe das Gefühl, dass die Weite der Dolomiten mich verschlingt. Teams die nun noch im Renner sind werden bei diesem Kaiserwetter gemeinsam finishen, das Team Abenteuer Alpen nicht mehr. Ich überlege mir zu gehen, ist eh egal, wie schnell ich ins Ziel komme. Fast 2km im Abstieg benötige ich, um wieder aus diesem Tief heraus zu kommen. Eine richtige Grenzerfahrung für mich. Es fehlt der Fokus auf den Teamkollegen, es fehlt der Fokus aufs Ziel. Doch schließlich schaffe ich es doch mich mental heraus zu arbeiten und kann wieder Gas geben. Erstaunlich, welche „Streiche“ einem die Psyche spielen kann. Und endlich ist sie da die letzte Labe. Schnell eine Melone und einen Schluck Cola. Und auf einmal ist wieder der Tiger im Tank. Ich kann wieder Gas geben und stürze mich die letzten Abwärtspassagen hinunter. Ich gebe noch einmal Alles. Es wartet schließlich der Teampartner im Ziel und wir möchten das Projekt beenden. Also Füße in die Hände. Ich schnappe mir noch 3 Teams und dann ist es da. Das Ziel! Nach 292km und 8 mental und körperlich total fordernden Tagen. Ich schnappe mir Elisabeth die am Streckenrand vor dem Ziel wartet und wir laufen gemeinsam durch den Zielbogen. FINISH! Auch wenn wir nicht gemeinsam als Team eingelaufen sind, so haben wir es doch geschafft. Wir haben allen Zweifel zu trotz rund 7500km in den letzten 1 ½ Jahren hinter uns gebracht, ca. 14 Marathons bestritten, zig Stockerlplätze ergattert. Dies alles ohne neue Erkrankung, dies gemeinsam im Team. Und dies ist auch die Massage die wir weitergeben wollten. Gemeinsam ist man stark, gemeinsam kann man den Widrigkeiten des Lebens gegenüber treten, gemeinsam im Team sind solche außerordentliche Erfolge erst möglich. Wir freuen uns auf ein neues „Abenteuer Alpen“.

 

17. August 2014 -  Trainingslauf Dobratsch

Nach einem Hügellauf mit einem Knie, das sich nicht wirklich bewegen lässt, und einem Ulrichsberglauf im Wettkampftempo, geht es am Sonntag auf den Dobratsch. So der Plan – mit Start in Pogöriach. Der Einstieg wird auch gleich gefunden und wir laufen schöne Forstwege entlang, es kommt sogar EIN Wegweiser Richtung Dobratschgipfel und dann? … dann irren wir bereits eine Stunde umher bis der vermeintliche Forstweg ins Nirgendwo verläuft und haben bereits knapp 1000 Höhenmeter in den Beinen … nur der Dobratschgipfel ist nicht in Sicht. Also starten wir einen neuen Versuch und es geht wieder runter Richtung Parkplätze, um ja vielleicht doch noch einen Wanderweg auf den Dobratsch zu finden. Aber nein, es sieht so aus, als wenn der Dobratsch nur über die Mautstraße erreichbar sein soll und es nicht erwünscht ist, dass vielleicht doch jemand von ganz unten auf den Berg möchte. So ist dies also und das ZWEIERTEAM gibt sich geschlagen und läuft und läuft, jede einzelne Kehre über den Asphalt … und das kann man heute nicht als TRAIL-RUN bezeichnen. Es gibt zumindest schöne Aussichtspunkte dazwischen, aber sonst müssen wir eher aufpassen, dass uns nicht ein PKW auf der Motorhaube mitnimmt. Doch irgenwann kommen auch wir ganz oben an, bei sonnigem Wetter, jedoch starken Wind und dürfen uns wundern, wieviel man ganz oben nicht doch für zwei Getränke und einen kleinen Schokoriegel berappen muss.

Das war also unser Dobratschlauf – so voller Überraschungen und neuer Erfahrungen, mit vielen zusätzlichen Höhenmetern, die uns nicht nur einiges an Zeit gekostet haben, sondern auch unsere Essensvorräte ganz schnell schrumpfen ließen.

 

11. August 2014 -  Trainingslauf

Ein Montag wie jeder andere, oder doch nicht? Heute steht nichts besonderes am Trainingsplan, sondern nur ein Trailrun zur Regeneration – keine besondere Distanz und auch die Höhenmeter nicht wirklich erwähnenswert – einfach nur ein lockerer Trailrun. Nur heute ist nichts mit ZWEIERTEAM, daher geht es alleine aufs Kreuzbergl Richtung Zillhöhe. Und dann retour – langsam – gedankenversunken – und dann, ist es passiert – schon fahre ich ab am Waldboden – eingehakt bei einer Wurzel. Nun stehe ich da wie ein Maulwurf – wie frisch durch die Erde gewühlt – vom linken Ohr bis zum linken Bein nichts als schwarze Erde und ein blutüberströmtes Knie, die Brille irgendwo dazwischen liegend, die Laufuhr vom Handgelenk gebrochen. Jeder Knochen tut weh – nicht nur die Utensilien, sondern auch ich klaub mich zusammen – denn ich muss noch retour, da hier klaubt mich niemand auf.

Das kann jetzt nicht wahr sein – noch zwei Wochen intensives Training stehen am Programm – und nun das – TRANSALPINE RUN – wir kommen. Zum jetzigen Zeitpunkt darf nichts mehr passieren und doch ist es passiert! Und das Ziel heißt – TRANSALPINE RUN – deshalb steht an diesem Nachmittag auch noch ein EMS-Training am Programm – denn da muss man durch.

Und das Training geht weiter. Wenn man nicht richtig steigen kann, dann kann man zumindest am Ergometer radeln. Man versucht es zumindest – Intervalltraining am Ergometer. Der Anfang ist hart, denn das Knie schmerzt bei jeder Umdrehung, aber irgendwie gewöhnt man sich daran. Es funktioniert – unser Ziel heißt schließlich – ABENTEUERALPEN – TRANSALPINE RUN – auch Schmerzen müssen trainiert werden, denn bei den 8 Etappen in 8 Tagen muss es auch weiter gehen – ob mit oder ohne Schmerz!

 

03. August 2014 -  Ulrichsberglauf

Wir haben heuer sicherlich andere Ziele. So steht der Berglaufcup heuer leider nicht ganz oben auf unserer Prioritätenliste, denn wir haben diesmal wohl einen eigenen Bergcup am Plan. So befinden wir uns auch nach unserem Trainingslager eher noch in der Regeneration und die Muskeln zwicken noch ein bißchen.

Das ZWEIERTEAM von ABENTEUER ALPEN macht daher eine Hetz daraus – das interne Duell hat begonnen. Diese Berglaufsaison tatsächlich erst drei Läufe absolviert, jedoch bei der Anzahl an Läufen liegen wir zumindest im Gleichstand. Nur SIE aus dem ZWEIERTEAM hat einen Vorsprung von drei Punkten, dh. ER hinkt hinterher. Und so das Ziel beim Ulrichsberglauf, ER muss ausgleichen. Aber ER hat nicht damit gerechnet, dass SIE doch schon so bald ins Ziel kommt und sich damit den 3. Platz am Stockerl erlaufen hat. …. und d.h., die Führung hat SIE beibehalten bzw. noch etwas ausgebaut.

Dies hat aber auch zur Folge, dass SIE noch nicht die Freigabe für den nächsten Berglauf hat, weil ER an diesem Tag arbeiten muss. Aber fairerweise wird dieser Lauf natürlich nicht in die interne Wertung aufgenommen – fair ist fair und fair bleibt fair ….

09. August 2014 - Klander Berglauf – Emberger Alm

Die Trainingswoche war wieder mal intensiv, ein Muskel lässt mich auch nicht in Ruhe, denn es zwickt noch immer. So gesehen, läuft es derzeit nicht wirklich gut. Nachdem heute nur ein Teil des ZWEIERTEAMS am Start ist, bekommt man auch gleich eine Aufgabe mit und darf daher nicht nur den Berg hinauf, sondern muss zu Trainingszwecken auch gleich wieder den Berg hinunter laufen.

Ja, das Ziel kommt näher, es kommt näher … aber es kommt eher langsam näher, denn wie es so sein muss, fängt unterwegs der Magen auch noch richtig zu knurren an. Der Hunger treibt mich ins Ziel und auf dem Weg dahin werden auch noch ein paar Herren überholt. Somit wurde es ein reiner Lauf für den „Kopf“. Jedoch siehe da, am Ende des Tages Platz 2 und dh. Stockerlplatz. Und damit die Führung im internen Duell weiterhin ausgebaut, aber wie gesagt, man bleibt ja fair – dieser Lauf zählt nicht für die Wertung. Denn der andere Teil des ZWEIERTEAMS soll ja weiterhin seine Chance erhalten …. das Ziel wäre Gleichstand.

Den Hunger gestillt und schon geht es wieder abwärts – alleine, über Stock und Stein, über Waldwege, ohne Plan, und die Wegweiser werden mich hoffentlich wieder zurück zum Start führen …. alles eingehalten, alles geschafft … und dies alles nur, damit es keinen Zoff gibt …

Ich denke, der Plan vom anderen Teil des ZWEIERTEAMS wäre ein anderer gewesen … so sollte ich vermutlich noch immer im Wald herumirren und damit wäre er mich los. Aber diesmal hat der erste Teil des ZWEIERTEAMS von ABENTEUERALPEN nicht mit meiner Orientierung gerechnet … siehe da, Plan nicht aufgegangen …

 

24. bis 27. Juli 2014 -  Trainingslager DAVOS swissalpine

Wer Kinder hat und zudem getrennt lebt kennt das: man macht etwas aus und dann gibt es überraschend Änderungen; so geschehen auch bei unserem letzten Trainingslager auf dem Weg zum Transalpine 2014; wir hatten Silvretta 3000 geplant, da es in der Montafonregion für uns optimalen Trainingsbedingungen geben würde; Homebase in Feldkirch und von dort aus ab zu zahlreichen 2500erter. Doch wie schon gesagt: das hat nicht geklappt und so gibt es ein wenig „Team- Beaf“, da nicht nur ein neuer Wettkampf gefunden werden muss, sondern auch noch das ganze Trainingslager um zwei Wochen nach hinten verschoben werden muss; ideal? Wird sich heraus stellen! Wir entscheiden uns für den legendären SWISS Alpine in der 42k Variante, den wir am dritten Trainingstag bestreiten wollen; doch was machen wir davor? Spontan fällt mir das Kitzbühler Horn mit Aufstieg von der Nordseite ein; den können wir auf den Weg nach Vorarlberg „mitnehmen“; gesagt getan; wir starten von St. Johann aus und machen gleich richtig Höhenmeter; es hat ca 25° und Sonnenschein; optimales Berglaufwetter; der Weg ist ein abwechslungsreicher Mix aus Forstweg und Singletrail und windet sich mit tollen Blick auf Kitzbühel in Richtung Gipfel; das Highlight ist ein natürlicher Felstunnel durch den es direkt zur Aussichtsstraße in Richtung Gipfel geht; wir laufen noch die letzten 500m entlang der Straße und zig Urlauber können es nicht glauben, dass man hier laufen kann; als wir bei der „Gipfelrast“ auch noch erklären von wo wir kommen, werden wir mit Kopfschütteln wie Außerirdische begutachtet; ein Mann o.k., dazu noch eine Frau hmm; das müssen Wahnsinnige sein; am Plan steht für diesen Tag zudem Tempo- Downhill; was würde sich besser eignen als die Straße in Richtung Tal (ja die , wo sonst die Österreich Radrundfahrt rauf strampelt); es kommt richtig Rennfeeling auf; überall sind noch die Bodenmarkierungen der Rennradfahrer zu sehen und so ist man gleich um so mehr motiviert; ich lass es richtig krachen und stürze mich mit einem 3:30er die Kehren runter; Elisabeth geht es ein wenig langsamer an, sie muss sich erst wieder an das abwärts polzen auf Asphalt gewöhnen; ich hänge mich wie beim Windschatten fahren an einen roten Opel, die heraufkommenden Urlauber staunen nicht schlecht, da ich in einem Abstand von knapp zwei Metern rasant dem Opi folge; plötzlich bleibt der Kollege stehen und ich kann mit Mühe einen „Auffahrunfall“ vermeiden; das müsstest man der Versicherung erst einmal erklären *grins; aber nix passiert; nach knapp 3km können wir die Straße verlassen und es geht wieder über in einen steilen, aber schön zu laufenden Wanderweg; nach rund 3:10 min, 1400hm und knapp 26km haben wir den ersten Tag geschafft; schnelle obligatorische Wasserflaschendusche hinter dem Bus und weiter geht’s nach Vorarlberg.

Auch am zweiten Tag erwartet uns wieder schönstes Wetter. Heute steht ein Aufstieg mit rund 30% am Plan; wir suchen uns einen schönen Nord- West- Hang aus, da es auch heute wieder um die 25° hat; die Wahl fällt auf den Hohen Frasen; ein 2000er mit Panoramablick auf die tollen Schwizer Berge, wo es dann morgen hingehen soll; der Aufstieg geht über einen sehr steilen Single Trail entlang eines Grates mit kaum schützenden Bäumen; auf ca. 1600m dann das erste Highlight der heutigen Etappen: ein Höhentrail mit Sicht auf Bludenz, den man mit vollen Tempo nehmen kann; nach einem weiteren Kilometer, geht es dann links über der Schutzhütte hoch zum Gipfel; auch hier herrscht heute wieder Völkerwanderung, wie auf fast allen Berge dessen Aufstieg mit einer Gondel verkürzt wird; wir lassen uns von den „Kopfschüttlern“ nicht beirren und schlagen noch einmal ein etwas höheres Tempo an. Wettkampfsimualtion! Oben angekommen werden wir von rund 40 Gipfelstürmern begrüßt da ich mein Vereinssshirt mit der riesigen rot- weiß- roten Flagge am Rücken trage und wir nun statt Verwunderung großen Respekt ernten; kurze Pause und dann ab zum ersten richtigen Speedtrail- Downhill- Training; diesmal ohne Auffahrunfall *grins; mit einem plattdeutschen Gruß - „schau, die machen jogging in den Bergen“ - eines etwas rundlicheren Wanderers mit 2 weinenden Damen im Schlepptau (wahrscheinlich haben die Converse am Weg zum Gipfel doch ein wenig gedrückt, oder einfach nur weil wir schon wieder am Weg nach unten waren) stürzen wir uns zum Ausgangspunkt retour; diesmal mit einem nur kleinen Umweg von ca. 6km; kenne mich halt doch nicht überall aus und eine Karte brauch ich nicht! *grins; Etappe 2 beendet nach 20km, 1400hm Aufstieg in knapp 3:20min; Swiss Alpine du kannst kommen!

06:00 TAGWACHE! Ein wenig müde sind wir wohl schon, aber das kennen wir ja; also was soll es! Blick aus dem Fenster: hmm Regen! Nicht gut! Geht ja auf knapp 3000 rauf heute; wird schon besser werden; schnell Sachen suchen und dann ab in den Bus; das Frühstück wir heute mobil eingenommen, da wir knapp 2 ½ Stunden Anreise vor uns haben; und es regnet immer stärker; noch bevor wir unsere Startnummern haben, sind wir schon das erste mal richtig nass; Gott sei Dank haben wir ja den Racebus und soviel Kleidung mit, dass es für 5 Wettkämpfe reichen würde; noch schnell einen wärmenden 6€ Capucchino in der Dorfbäckerei von Bergün und dann ab zum Start; wir starten im ersten Block und kommen auch ganz gut weg; da der Start auf rund 1800m liegt, fällt hier die typische anfängliche „aerobe Schuld“ natürlich etwas heftiger aus, doch nach knapp 3km gibt es ein kleines Stück mit gleichmäßiger Steigung und wir können uns „eintackten“; der Regen ist unerbitterlich; es hat um die 5°, die Stimmung der Läufer habe ich schon mal besser erlebt; ich peitsche Elisabeth den ersten Gipfel hoch; der Boden ist sehr tief, die Höhe lässt uns etwas langsamer werden; ich predige: kurzer Schritt, gleichmäßige Atmung, nicht stehenbleiben, laufen!; wie ein ständiges Mantra; wir kämpfen uns hoch und können auch etliche hinter uns lassen, trotzdem wird nach ca. 1 ½ Stunden klar, dass auf Grund des Wetters unser Ziel unter 4:45 bleiben zu können, heute nicht klappen wird; aber das ist egal, weil wir sind ja wegen der Aussicht hier *grins; wegen der Nixsicht würde es passend beschreiben; auf den letzten Metern zum Gipfel muss meine Partnerin doch etwas Federn lassen, doch sie erholt sich während der Passage die über ein Hochmoor führt wieder recht gut und ich kann sie auf einer guten Grundpace halten; es ist saukalt; zweiter Gipfel; ich klemme mich hinter Elisabeth und schiebe sie nach oben; Gipfel erreicht, keine Zeit für Foto heute, besser gesagt: keine Lust auf abgefrorene Finger; also gleich weiter in den eher windgeschützten Downhill; ich werde von Elisabeth überrascht; sie ist trotz der schwierigen Bedingungen auch nach 30km noch super konzentriert und meistert die Passagen spitzenmäßig; damit habe ich nicht gerechnet, da dies nicht so zu ihren Stärken gehört; doch es läuft! Wir schaffen teilweise sogar einen 4:40er Schnitt, trotz Regen und Kälte; knapp 7km vor dem Ziel tauchen wir wieder unter die Waldgrenze; bisher hier her waren wir immer über 2000 Meter Seehöhe; das Laufen zwischen den Bäumen auf einem sehr schön zu laufenden Höhenweg, macht die letzten Kilometer zwar nicht zum Genuss, doch es ist deutlich angenehmer wie zuvor; und noch eines macht sich bemerkbar: der Formaufbau passt scheinbar, denn wir können Starter um Starter in diesen schier endlosen Kurvengeschlängel hinter uns lassen, da wir die Pace bei ca. 5:05 „einfrieren“ können; knapp 2 Kilometer vor dem Ziel werde ich meiner Teamleaderrolle noch einmal gerecht; ich mache noch zwei weibliche Mitstreiter aus, die knapp vor uns laufen; ich pushe Elisabeth noch einmal und wir setzen uns 600m vor dem Ziel auch noch vor die beiden; und wir wissen, dass wir nicht mehr zurück überholt werden können, denn beim Zielsprint sind wir einfach die schnellsten; und so ist es auch: wir laufen nach knapp 44k, 2400hm mit einer Zeit von 5:24 ein! Durchfroren, durchnässt, dreckig, aber sehr glücklich IM ZIEL! WELL DONE! Und zum Abschluss noch eine Härteprüfung: eiskaltes Wasser in den Duschanlagen der Leichtathletik- Anlage von Davos und nach wie vor: erraten: Regen, auf dem Weg zur nostalgischen Eisenbahn retour nach Bergün.

 

Nach der Heimreise wartet noch eine kleine Überraschung: Motto- Straßenparty- in Feldkirch; hundemüde schleppen wir uns auch dorthin und feiern mit den Einheimischen – die es nicht glauben können, dass wir soeben 3 Tage mit rund 100km und ca. 5000hm rauf und runter hinter uns haben – bis in die späten Nachtstunden; das wird ja ein netter letzter Trainingstag *grins

 

Tag 4 – Südtirol: Als Abschluss haben wir beschlossen dem nach wie vor schlechtem Wetter aus zu weichen und reisen via Südtirol Richtung heimwärts; und siehe da: kurz vor Bruneck erwartet uns auch schon die Sonne; also Anker werfen, Laufschuhe an und los; diesmal nehmen wir uns nur eine kleine Strecke vor, um den Körper nach dem kalten Vortag nicht noch zusätzlich zu überfordern; knapp 15km mit 600hm reichen uns an diesem Tag und wir belohnen uns noch mit einer leckeren Pizza; nur noch knapp 4 Wochen und unser größtes Abenteuer kann starten!

 

24. bis 27. Juli 2014 -  Trainingslager mit Bergmarathon swissalpine - 3. Tag

Diesmal heißt es früh aufbrechen, denn wir haben noch die Anfahrt zum Start nach Bergün vor uns. Und tatsächlich, das Wetter am morgen ist trüb und nass und es regnet und regnet. Das wird heute nicht so ohne werden, denn wir sind über die gesamte Strecke von ca. 43 km zwischen 1 500 und 2 800 Meter Höhe unterwegs. Und schon stellt sich die Frage – wie beim Ausgehen am Abend – Was zieht man da an? Die Wahl ist nicht einfach, obwohl patschnass werden wir so oder so!

So stehen wir nun am Start, in einem idyllischen kleinen schweizerischen Örtchen, namens Bergün. Das Zweierteam von ABENTEUERALPEN sicherlich die einzigen, die aus den letzten beiden Trainingstagen bereits 3 000 Höhenmeter in den Beinchen haben. Es läuft ganz gut dahin, bis kurz vor dem höchsten Punkt auf 2 800 Meter Höhe – Sertigpass - denn die Luft wird dünn und dies bekommt zumindest die zweite Hälfte des Zweierteams zu spüren. Und schon geht es wieder runter, der Abstieg ist flott, hoch konzentriert, nur ein kurzer Blick auf das Bergmassiv – mehr können wir uns nicht leisten bei diesen Bedingungen, schon gar nicht einen Ausrutscher. Es wird nass und nässer – nicht nur unsere Kleidung, sondern auch die Schuhe und Füße – häufig Wasser ohne Ende. Und wieder zeigen wir auf dem letzten Drittel der Strecke ganz groß auf, denn wir können noch einige Teilnehmer überholen. Und auf den letzten Kilometern schaffen wir es sogar noch bei einem Anstieg eine Dame zu fressen und es geht dahin … bis zum gemeinsamen Zielsprint des Zweierteams ins Stadion in Davos auf über 1 500 Meter Höhe – überglücklich und patschnass. Diesen Tag schließen wir mit einer Endzeit von 5:22 h ab, dies bedeutet ein guter 29. Gesamtrang bei den Damen. Der Testlauf ist geglückt – TRANSALPINE RUN – wir kommen.

 

 

24. bis 27. Juli 2014 -  Trainingslager mit Bergmarathon swissalpine - 2. Tag

Es erwartet uns ein schöner sonniger zweiter Trainingstag, den wir nach einem ausgiebigen Frühstück ruhig angehen, den der Schlaf und die Erholung sind uns wichtig. Schon ziemlich warm, suchen wir den Einstieg zu unserem nächsten Berglauf. An diesem Tag geht es wieder auf 2 000 Meter Höhe, unser Ziel heißt Hoher Frassen. Diesmal ist der Anstieg kein Zuckerlecken, denn es geht steil und steiler bergauf, denn wir haben heute ungewollt den direkten Weg - und damit den steilsten – genommen. Jedoch nach dem ersten Anstieg geht es über einen angenehmeren Bergsteig zügig auf den Gipfel des Hohen Frassen weiter. Und wieder tummeln sich viele Bergfahrer ganz oben und wir amüsieren uns wieder über erstaunte Gesicher, die feststellen: „Die machen ja Joggen in den Bergen!“ Ja, und das gibt es tatsächlich in Österreich.

An diesem Tag können wir 1 300 Höhenmeter auf unserem Konto verbuchen. Wir genießen bei schönsten Sommerwetter das Treiben in der Innenstadt von Dornbirn bei Cafe und .... bevor wir uns am Abend bei Nudel mit Lachssauce die Bäuche vollschlagen und können uns so gemütlich auf der Terrasse sitzend, mit keinem Wölkchen am Himmel nicht vorstellen, das der nächste Tag uns Regenwetter bringen sollte? Wir fühlen uns super – Tag drei kann kommen – swissalpine Bergmarathon Davos.

 

24. bis 27. Juli 2014 -  Trainingslager mit Bergmarathon swissalpine - 1. Tag

Nun ist es soweit! Donnerstag morgen bricht das Zweierteam Richtung Tirol auf, unser Trainingslager soll uns von Tirol, über Vorarlberg bis in die Schweiz nach Davos führen.

Nach zwei Tagen Laufpause und einer langen Autofahrt freuen wir uns auf unseren Berglauf auf's Kitzbühler Horn. Kurz vor St. Johann starten wir bei sonnigem Wetter los. Alles im Lot, die Freude steht uns ins Gesicht geschrieben. Es geht einen Forstweg entlang, vorbei an Bergrestaurants und Berghütten, umrunden einen Bergsee mit Kletterwald, genießen einen wunderschönen Ausblick, über einen Wandersteig geht es weiter, wir durchlaufen das Kitzbühler Tor und genießen unsere Verschnaufpause auf der Spitze des Kitzbühler Horns. Es tummeln sich Besucher über Besucher, viele davon darüber erstaunt, dass man ja tatsächlich auch per pedes von ganz unten auf's Kitzbühler Horn laufen kann. Wir beobachten das Treiben mit einem verschmitzten Lächeln und erfreuen uns am Anblick von Sommerkleidchen und Riemchensandalen auf 2 000 Meter Höhe. Danach geht es retour Richtung Kitzbühl, bis wir über einen Radweg wieder an unserem Ausgangspunkt angekommen sind.

Ein perfekter erster Trainingstag, mit einem perfekten Lauf, an dem wir 1 600 Höhenmeter und 25 km wir uns verbuchen konnten, neigt sich dem Ende. Die Speicher werden mit einer Portion Nudel wieder aufgefüllt und das Zweierteam kommt dann spät, jedoch gut gelaunt an unserem Ziel in Dornbirn an.

 

 

Juli 2014 -  Trainingslager mit Silvretta3000

Das ganze Jahr ist seit Monaten geplant, mit unseren großen Zielen als Vorbereitung auf unser Highlight Salomon Transalpine Run. Wir sind bereits in der Planung für Silvretta3000 und freuen uns bereits darauf. Es ist alles eingeteilt und alle Beteiligten wissen seit Monaten bescheid. Und dann? Wer hat das Recht unsere Pläne zu durchkreuzen? Ja, tatsächlich, die Einmischung kommt von dritter Seite. Und jemand des Zweierteams lässt dies zu!

Das Zweierteam bekommt nun einen Knacks! Denn der Stellenwert und die Wichtigkeit unseres Großprojektes ist nun in Frage gestellt! Und gleichzeitig tun sich damit tausend Fragen auf, die alle unbeantwortet bleiben.

Es wird nun getüftelt und gesucht und der Ersatz für unser Trainingslager heißt nun kurzfristig swissalpine – Bergmarathon Davos (Schweiz). So unser neuer Plan, nur eine Woche später. Wir nicht dabei, aber der Silvretta3000 findet bei herrlichem Sommer- und Bergwetter statt. Und was wird uns Davos bringen?

06. Juli 2014 -  Halbmarathon Faakersee

Vor längerer Zeit hatte ich bereits den Wunsch geäußert, heuer wieder mal – nachdem es letztes Jahr aufgrund der Salomon4Trails nicht möglich war – am Start des Halbmarathons am Faakersee dabei sein zu wollen. Jedoch zu knapp nach HM Ossiacher See und Mozart 100 55 km kein optimaler Zeitpunkt und das gab Zoff. Dazu noch eine harte Trainingswoche und trotzdem, ich hab's getan und „reise“ ohne Genehmigung an den Faakersee. Zur meiner Verteidigung und eigentlich Wiedergutmachung habe ich der zweiten Hälfte des Zweierteams – die eigentlich an erster Stelle steht – angekündigt, dafür den Gesamtsieg der Damen zu holen. Doch alle Versprechen, was soll's, es nützt nichts, der Zoff ist perfekt.

So stehe ich nun am Start – mit schlechtem Gewissen und müde, müder und noch müder. Unter keinem guten Stern, das kann also nur schief gehen. Daher auf der ersten Runde nicht zuviel powern, sonst stehe ich dann sicher bald allein im Walde und kann singen: „ein Männlein steht im Walde ...“ Genau nach der ersten Runde überhole ich eine Dame, jedoch eine weitere kommt von hinten – mit Pacemaker. Wir laufen ein Stück gemeinsam, jedoch dann lässt sie mich etwas hinten stehen. Gleichzeitig entdecke ich bei einer kleinen Wende noch eine weitere Dame, sodass ich nun wohl auf Platz 3 liegen müsste. Platz 3 ist nicht Platz 1 und die Beine fühlen sich auch nicht wirklich locker an, wie auch – waren sie an diesen Tag nicht mal zu Beginn spritzig.

Aber ich habe mein Ziel und das heißt heute Gesamtsieg. Nur wie? Die zweite Dame mit Pacemaker überrundet nun die erste. Da muss ich mithalten! Sonst funktioniert das heute nicht. Geschafft, ich bin nun auf Platz 2, nur der Abstand auf die erste Damen vergrößert sich, es sieht nicht gut aus. Aber nun kommt sie, die Steigung in Drobollach – ein zweites Mal. Und siehe da – ich kann den Abstand etwas verkleinern, nur minimal, aber immerhin – es geht ja schließlich bergauf. Und dann kommt sie meine Chance, die einzige des heutigen Tages. Denn es geht abwärts, es geht dann gerade aus, und mein Kommando lautet nun: Nimm deine Beine in die Hand und laufe, laufe …. Also Angriff bergab, den Abstand weiter verkleinern und dann überrunden, mit dem Risiko, dass es noch knapp 4 km bis ins Ziel sind. Ob das gut geht? Ja, es funktioniert, und ich laufe und laufe …. und habe mir den Gesamtsieg des Tages geholt – müde, müder und noch müder …

 

Ob sich da der erste des Teams mit mir freut? Vielleicht ein bisschen, jedoch der Zoff bleibt. Eine ganze Woche, jeden Tag – tagein, tagaus – kann ich es mir nun anhören und bekomme es zu spüren. Wie? Beim Training natürlich ...

 

 

21. Juni 2014 - Mozart 100 Scenic 55 / 22. Juni 2014 Katschberglauf

Das waren jetzt wirklich geile Wochen nach dem Rock ´n Roll Marathon Madrid. Viele querfeldein Läufe, viele neue Strecken und Trails. Echt nett was es für zu „laufende“ Dinge in Kärnten gibt. Eines der Highlights: Schloss Griffen - Diex – Schloss Griffen Runde, ca. 35km mit 1200hm bei Sonnenschein, zwar fast nur Straße, aber für den Mozart 100 ideal; noch einmal schnell zum Aktivieren die Kärntner Meisterschaften im Halbmarathon am Ossiachersee (Elisabeth wird Landesmeisterin, ich mache Pace für meine Kollegen Gerhard und Hannes und nehme dann bei Kilometer 17 raus, werde noch 9ter) und dann ab zur Homebase für unser 2- Tages Trainingslager am Katschberg; gutes Essen stärkt uns für den Ultra 55 mit 1200hm und so gehen wir auch top motiviert an den Start. Ziel: nachdem uns die Kenianerinnen letztes Jahr den 25km Triumph verwehrt haben natürlich SIEG! Und STRECKENREKORD wollen wir auch. Eh fast keine Vorgabe *grins. Start um 09:00 am Mirabellplatz und dann zum Fuschlsee und wieder retour. Bei den ersten Kilometern haben wir das Gefühl viel zu langsam zu sein. Wir werden von zig Startern überholt, aber die Uhr sagt uns, dass wir eigentlich laut Vorgabe unterwegs sein sollten; schon nach 10km zum Anstieg genannt „the climb“ zeigt sich, dass wir gut – sehr gut unterwegs sind; wir schlucken aufwärts die zuvor „schnellen“ Läufer wieder und können dann in der Trailpassage Richtung Fuschl richtig Gas geben; dort wartet schon unser Lieblingsmoderator (der vom letzten Jahr, der auf Elisabeth steht) und die erste Überraschung: wir sind in Führung! Nur noch 25km. Wir halten die Pace hoch, da wir ja auch den Streckenrekord anstreben. Gesprochen wird wenig, da wir hochkonzentriert und gut belastet sind; ich kontrolliere immer wieder Elisabeths Puls. Alles „save“; beim Anstieg „the wall“ haben wir einen kleinen Einbruch (sind halt doch fast 30% Steigung), aber da es im Anschluss die Labe gibt (da könnten sich die Madrilener ein Scheibchen abschneiden) erholen wir uns wieder und können die Rennpace halten. Im Abstieg nach Salzburg huscht bereits ein Lächeln über mein Gesicht; wenn wir jetzt noch ein wenig angreifen können die letzten drei Kilometer, dann pulverisieren wir den Streckenrekord; doch was? Es geht nach rechts weg, da waren wir letztes Jahr nicht; shit – da war doch beim Streckenprofil ein Zacken, da wird es doch nicht noch mal hochgehen?! Noch einmal links und das steht er vor uns: der Kapuzinerberg! Aha, deshalb hab ich erst 1000hm auf der Uhr von 1350; dachte das war ein Infofehler; d.h. noch einmal 300hm und dass nach 53km; was soll dasssss?! Mit dem Kopf sind wir schon im Ziel, aber vorher müssen wir noch da rüber und der Dr..ksberg hört nicht auf. Schön Schritt für Schritt, Puls kontrollieren, Beine heben; vor uns keiner, hinter uns auch nicht, sind wir wohl noch richtig? Ja, doch eine kleine, feine Streckenmarkierung und dann noch mal 150 Stufen rauf – oder waren es 1000? so hat es sich schon angefühlt! Der anschließende Downhill fordert noch einmal alle Reserven, da nun die Beine schon richtig platt sind bzw. wir mental einfach nicht optimal auf diese Situation eingestellt sind; so kann einem die Psyche richtige Streiche spielen; doch irgendwann ist jeder Lauf zu Ende; als wir die letzten Meter ins Ziel kommen, geben wir noch einmal Gas; wir sind so schnell, dass im Ziel nicht realisiert wird, dass die Sieger ankommen; man vergisst auf das Zielband und wir fallen uns schon in die Arme, als der Moderator (schon wieder der gleiche) erst durchgibt, dass wir schon hier sind. 56Km 1300hm 5H 22min; da es eine neue Strecke war, konnten wir den alten Rekord zwar nicht brechen, aber wir markieren den ersten Streckenrekord! Auftrag ausgeführt (und wir waren beim letzten Teilstück schneller als die Kenianerinnen; muss mal gesagt werden, die sind Profis);

Im Siegestaumel geht es retour zur Homebase ins Falkensteiner, wo wir nicht schlecht staunen, als wir bereits mit einer riesigen Jause erwartet werden; man kann über die Deutschen schimpfen wie man mag, aber tolle Leistungen werden gefeiert und so machen wir dies auch mit den anwesenden Urlaubern; ein echter Spaß (und die sind auf Grund der Fußball WM sowieso in Feierlaune); leider können wir nur ein, zwei Siegsbierchen genießen, denn der nächste Start wartet bereits am nächsten Morgen um 09:00: der Katschberglauf! Ab in die Haia! Morgen darf ich meine Beine frei geben (wenn diese es zulassen);

Ehrlich, nach 55km hat man nicht wirklich Bock auf eine weitere Tortur, doch Job ist Job und Plan ist Plan; Hundemüde gehen wir also in Rennweg an den Start; die meisten können es gar nicht glauben, dass wir nach dem Vortag schon wieder ans Laufen denken, bzw. überhaupt am Start sind; erfreulich: Markus Hohenwarter gibt nach seiner langen Verletzungspause sein Comeback; das freut mich doppelt, da ich ihn ja bei der Genesung behilflich sein durfte; Startschuss, Hebel umlegen und los geht’s; die ersten 3 Kilometer sind überraschend leicht, doch dann macht sich eine gewisse „Schwere“ in den Beinen bemerkbar; das Tempo muss ein wenig gedrosselt werden, doch trotzdem passt die Pace ganz gut; ich finishe als 35ter und bin sogar ein wenig schneller als im Vorjahr; da hatte ich nur 25km in den Beinen und keine 1300hm; scheinbar trägt die Vorbereitung auf den Transalpine langsam Früchte! Elisabeth lässt es locker angehen und kommt als 99te ins Ziel; zufrieden und müde; endlich wieder nach Hause!

 

 

27. April 2014 -  Planung "Abenteuer Alpen" und Marathon MADRID

 

Planung für das Jahr 2014. Mal „schnell“ schauen, was könnte da passen um optimal in den Transalpine Run zu gehen. Ein Marathon wäre nicht schlecht, ein langer- langer Lauf sprich Ultralauf (sind ja doch Etappen über 45km beim Transalp dabei) sollte schon auch sein, vielleicht ein Bergmarathon für die Höhenmeter und.... wie soll sich dass denn ausgehen. Nur noch 8 Monate und so viel zu laufen. Für mich als „Trainingsfauli“ ein fast unlösbares Problem. Hmm. Nehmen wir einen Frühjahrsmarathon, den Mozart 100 (da waren wir schon beim 25er, waren eh alle nett zu uns und wir können mit dem Katschberglauf ein erstes Trainingslager machen), dann was Hohes - Swissalpine klingt gut. Doch was für ein Marathon? Wien? Oder Linz? Wien muss ich ja Laufen, da ich mit einer Kundschaft als Pacemaker vor Ort bin; wird dort also nichts werden mit einer sehr guten Zeit. Was machen wir dann? Wow. Einladung nach Madrid. Da haben wir nicht schlecht aus der „Laufwäsche“ geguckt. Das Unternehmen Firmé20 (gesprochen firmeVente mit rrr) hat uns zum Frühjahrsmarathon eingeladen. Hat sich das also auch erledigt mit der weiteren Suche. Ist kurz nach Wien, passt super in den Plan und schön warm wird auch sein. Das zweite Mal „blöd“ geguckt haben wir dann, als wir das Streckenprofil gesehen habe. 300Hm bei einem Straßenmarathon. Nicht schlecht, da wird wohl keine Bestzeit rauskommen. Aber es geht ja eigentlich um die Alpenüberquerung. Wird schon passen.

Bevor es aber nach Madrid gehen kann stehen noch viele, viele Trainingskilometer vor uns. Das Wetter meint es schon im Frühjahr nicht so gut mit uns. Bitterkalte und klatschnasse Einheiten verfolgen uns. Wie sich herausstellen sollte eine gute Vorbereitung für die Saison. Auch in Wien ist einfach nur „arrgh“, schlechtes Wetter, schlechte Stimmung auf der Strecke, doch wir sind hochmotiviert. Elisabeth rockt den Halben und ich mit meiner Kundschaft den Ganzen. Wie ein Uhrwerk spulen wir km für km herunter und ich überrasche meine Kundschaft mit einer Zeit von 3:40:00; 12min schneller als geplant. Das Strahlen im Gesicht meiner Kundschaft entschuldigt das Wetter und den Stress bei der Anreise (direkt von einer Veranstaltungen zum Start). Darum macht Laufen so viel Spass! Elisabeth ist auch zufrieden; ohne Tempoeinheit spult sie eine 1:34 nieder herunter. Noch zwei Wochen bis Madrid. Formaufbau passt!

Also ab in den Flieger und zu Fernando Troyanski (ja der war mit Austria Wien Meister) dem Chef von firme20; ziemlich kalt in Spanien, so haben wir uns das nicht vorgestellt. Gleich wie in Wien. Grrr. Aber Gott sei Dank kein Regen; wir fassen unser neues Running- Shirt aus und machen uns auf die Suche nach der Expo; 20min U- Bahn Fahrt später sind wir in einem riesigen Park angekommen; laut Stadtplan sollte die Startnummernausgabe gleich um die Ecke sein; wir gehen und gehen und gehen und.....

verdammt! Der Plan trügt, 45min Fußmarsch später endlich da; keine optimale Vorbereitung muss ich anmerken, aber die Expo entschuldigt dies; super aufgebaut, tolle Stimmung und jede Menge Starter. Das motiviert. Bei der Pasta- Party falle ich wieder einmal „ungut“ auf; wir schmuggeln uns bei der nicht enden wollenden Schlange vorbei; Gott sei dank kann ich fast kein Spanisch (Fernando das musst du mir noch besser lernen) und verstehe die Beschimpfungen nicht (was heißt culo auf deutsch *grins); aber das Essen war SPITZE!;

Marathontag: Brrr. Bitterkalt und wir sind zu spät für unseren Startblock. Hilft nur über 3m hohen Absperrungen klettern. Was ich aber nicht berücksichtigt habe: Elisabeth kann nicht klettern, also bleibt sie quasi am Zaun „hängen“; in 3m Höhe; der Countdown zum Start ist bereits eingeleitet. 10, 9, 8.. Panik kommt auf; aber die netten Spanier heben Elisabeth vom Zaun; 3,2;1 Start; los! Keine Zeit alles Gute zu wünschen, keine Zeit noch einmal durch zu schnaufen; nur noch Attacke ist angesagt; die ersten Kilometer gehen stetig aufwärts; das Tempo ist hoch, mein Puls eher tief; ich fühle mich gut, kann zum Startblock der unter 3:00 Läufer aufschließen; das Ziel für heute: 2h 50min; ist ja doch stark kopiertes Gelände; nach 10k sieht es noch immer sehr gut aus; es geht das erste Mal leicht abwärts, bzw. gerade dahin; ich liege laut meinem Virtual Garmin Partner super in der Zeit; stimmt positiv; die Stimmung auf der Strecke ist ein Wahnsinn. 10000nde feiern uns an; zum Anstieg auf in Richtung Altstadt teilt sich die Menge vor mir wie bei der Tour de France; Gänsehaut! Laut Streckenprofil wartet die Labe zu km 21 in einer Steigung; kann ja fast nicht sein denke ich mir; das wäre ja irgendwie kontraproduktiv; Tempo und Essen fassen aufwärts; mal gucken; und tatsächlich; die Labe ist Mitten im Anstieg; hätte doch vorher was zu mir nehmen sollen; jetzt muss ich, sonst geht sich das nicht mehr aus; ran an die Labe; Gott sei Dank bin ich sehr weit vorne im Feld (wie sich später herausstellt sogar unter den besten 50ig) und komme sehr zügig durch; wie sich herausstellt zu zügig, denn keine 4km später nach dem längeren Abstieg zum Park (der vom Vortag) kommt plötzlich der Mann mit dem Hammer in der leichten Gegensteigung; unvorstellbar; ich habe auf einmal keine Kraft mehr in den Beinen, muss tatsächlich stehen bleiben; o.k. Ruhe bewahren; durchatmen; Fu*!; ein paar Meter langsam gehen, dann wird schon werden; DENKSTE! Die restlichen 15km werden zur Qual; gehen- laufen, gehen- laufen; angefressenes Gesicht grrr! Ich halte Ausschau nach der nächsten U- Bahn Station, oder nach Elisabeth; so langsam wie ich bin müsste die auch schon kommen; dank der tollen spanischen Kollegen schaffe ich es aber immer wieder mal anzutreten; dann geht’s ja auch weiter, immer so mit einem 3:50er Schnitt für rund 1km und dann ist wieder Sense; doch die Amigos klopfen mir am Rücken, da ich ja die meisten in den ersten 25km überholt habe; ich schaffe es dann irgendwie mit 3h17min ins Ziel und bin am Boden zerstört; so habe ich mir das nicht vorgestellt; das geht sonst im Trainingsmodus; ich liege am Boden neben dem Zielbogen (wenigsten ist es nun warm) und warte auf Elisabeth; und die ist auch schon da; nur 4min nach mir; schaut aber auch nicht so fit aus: sie kann schon kurz nach dem Zieleinlauf kaum mehr gehen; war scheinbar ein harter Kampf; war auch eine super Zeit, da wir im Nachhinein feststellen, dass im Schnitt bei diesem Marathon um rund 9min langsamer gelaufen wird als bei anderen; So hatte auch Elisabeth einen eigenen Kampf, bereits am Vortag bei der Aufwärmrunde machen sich Schmerzen am unteren Rück breit, sodass sich das rechte Bein beim Laufen nicht mehr richtig nach oben heben ließ. Super Vorbereitung, super Training und nun das hier. Die ersten 20 km „laufen“ super, mische hervorragend bei den vorderen Damen mit, von allen Seiten – ob Zuschauer oder die Läufer direkt auf der Strecke, ich höre ununterbrochen: „Chicca und campionata, es ist ein Wahnsinn, sowas habe ich noch nicht erlebt. Ja, und dann mir geht es bestens, jedoch ich kriege mein rechtes Bein nicht mehr wirklich nach vor – es geht nicht, ich will, aber es geht nicht und ich werde merklich langsamer. In meiner Verzweiflung stoppe ich einen Radfahrer von der medizinischen Versorgung herunter und ich lass mir mein Bein vereisen, aber dies nützt nur kurz und nicht wirklich. Und wieder treibt mich meine mentale Stärke ins Ziel. Das rechte Bein schleift mit, ich bin angekommen, enttäuscht, weil viel mehr drinnen gewesen wäre. Aber das Team Abenteuer Alpen hat es wieder mal geschafft – jeder mit seinem eigenen Erlebnis – und wir sind im ZIEL! Auch ich, Werner, freue mich schließlich über das Ziel, denn trotz dem desaströsen Energiepegel bin ich doch ins Ziel gekommen; wichtig fürs Mentale! Ab nach Hause zum Trail- Running; endlich ab in die Berge!

 

 

ALLIN Erfahrungsbericht

Bis vor der Laufsaison 2013 sind wir manchmal auf allin gestoßen, ob durch Zufall bei einem Wettkampf oder weil wir allin sporadisch aus dem Supermarkt mitgenommen haben. Jedoch haben wir bereits damals festgestellt, dass die allin-Produkte unserem Körper und speziell unserem Magen gut tun.

Mit dem Start unseres Laufprojektes „Abenteuer Alpen“ (www.abenteueralpen.bplaced.net) mit der Saison 2013 wurde dann allin fast zu unserem täglichen Begleiter, denn die eiweißreiche Zusatznahrung hat uns – das Zweierteam -  unterstützt beim Training, im Wettkampf und in der Regeneration.

Mittlerweile bevorzuge ich  - Elisabeth – die allin-Produkte am liebsten nach dem Training oder Wettkampf zur Regeneration. Speziell an heißen Tagen oder nach intensiven Trainingseinheiten verspüre ich, dass mein Körper optimalst mit Elektrolyten, mit Nährstoffen und der passenden Eiweißmenge versorgt wird. Früher hat der Magen bei hohen Belastungen nicht immer so mitgemacht und da ist für mich besonders hervorzuheben, dass die allin-Produkte auch unmittelbar danach ganz hervorragend verträglich sind und mein Körper nun schneller wieder mit allem, was er nach solchen Einheiten benötigt, versorgt ist.

Ich – Werner – bevorzuge allin-Produkte vor allem als Zwischenmahlzeit, um den Körper mit Nährstoffen zu versorgen. Hierbei muss ich vor allem die leichte Verträglichkeit des Produktes und die Energiemenge (kleines Päckchen und viele Kalorien) in den Vordergrund stellen. Durch die manchmal mehrfachen Trainingseinheiten pro Tag verspüre ich nunmehr durch die Einnahme von allin jedenfalls eine raschere Regeneration des Körpers.

Zudem schmeckt die „violette“ Packung auch meinem 4-jährigen Sohn so gut, dass ich diese gut verstecken muss, um auch in den Genuss dieser Geschmacksrichtung (Traube-Johannisbeere) zu kommen.

Unser Zweierteam möchte allin jedenfalls nicht mehr missen, weil’s gut schmeckt, weil die unterschiedlichen Geschmacksrichtungen sehr viel Abwechslung bringen und weil‘s zu einer schnelleren Regeneration beiträgt – so gesehen, bilden wir mit allin mittlerweile ein Dreierteam!